Geschichte
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Dorsfeld

Landschaftliche Idylle am Rande von Kiesgruben.


Landkarte.

Etwa 3 Kilometer nördlich von Blatzheim auf der Blatzheimer Heide liegt Dorsfeld an der Kreisstraße 39 (K 39). Von ehemals 9 aktiven landwirtschaftlichen Betrieben sind noch 3 aktiv. Das "Zentrum" von Dorsfeld liegt abseits der Kreisstraße an der Bahnstrecke Köln-Aachen und besteht aus 6 landwirtschaftlichen Gehöften (davon 5 ehemalige) und einem "normalem Wohnhaus". Ein weiterer aktiver Betrieb liegt direkt an der Kreisstraße 39 an der Einfahrt zu Dorsfeld. Zwei weitere Gehöfte, darunter das "Haus Dorsfeld" befinden sich westlich vom "Zentrum" in Richtung Windräder. Zusätzlich zählt noch ein Wohnhaus mit Stallungen südlich der K 39 am Wirtschaftsweg nach Bergerhausen zu Dorsfeld.

Die Geschichte des Weilers Dorsfeld wurde noch nicht ausführlich untersucht. Dorsfeld wird als erzbischöflicher Hof im 11. Jahrhundert erstmalig erwähnt. 1117 und 1133 ist ein Thitmarus de Thorneslare als erzbischöflicher Ministerial bezeugt. In der Mitte des 14. Jahrhunderts war Dorsfeld im Besitz der Familie von Bergerhausen und ging gegen Ende des Jahrhunderts an das Stift Maria ad gradus in Köln. 1489 erwarb es Johann von Harff.


Blick auf Dorsfeld.

Die Gebiete um "Haus Dorsfeld" und die Gehöfte im "Zentrum" sind heute geschützte Landschaftsteile. Ansonsten ist die Landschaft um Dorsfeld geprägt durch Landwirtschaft und Kiesgruben.

An der Einfahrt zu Dorsfeld blickt man zunächst in tiefe Kieslöcher, die von den rheinischen Baustoffwerken betrieben werden. Ein großes Förderband überspannt die Straße nach Dorsfeld. Langfristige Auskiesungspläne sehen fast die gesamte Auskiesung nördlich der K 39 vor. Einige bereits ausgekieste Teile befinden sich schon wieder in der Rekultivierung. Die Rekultivierungspläne sehen hier auf Dauer Wald- und Wiesengebiete vor, die auch der Naherholung dienen sollen.

In der weiteren Nachbarschaft befinden sich im Süd-Osten das unter Naturschutz stehende Waldgebiet Dickbusch, nördlich der Bahnlinie der "Blatzheimer Erbwald" und im Westen in einem ehemaligen Kiesloch die Kreismülldeponie "Haus Forst". Auf Druck aus Politik und Bevölkerung wurden in den letzten Jahren etliche Maßnahmen zur Geruchsminderung getroffen, so dass sich der Gestank von früher erheblich gebessert hat. Auch der "Plastikflug" bei Sturm hat nachgelassen. In Zukunft sollen diese Belästigungen komplett der Vergangenheit angehören, da nach der neuen Gesetzeslage die weitere Verkippung von Müll verboten ist.

Seit dem Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln-Aachen (Paris) und dem zusätzlichen S-Bahn-Gleis hat Dorsfeld auch einen "Bahnhof", einen sogenannten Überhohlbahnhof, wo langsame Züge die schnelleren vorbeilassen. Nur einsteigen kann man hier nicht.

Derzeit laufen die Planfeststellungsverfahren zur tagebaubedingten Verlegung der Autobahn A4 und der Bundesstraße B477. Die heutige K39 soll künftig Bundesstraße B477 werden. An der Einfahrt nach Dorsfeld ist ein Kreisel vorgesehen. Die Autobahn und die Hambachbahn zum Transport der Kohle werden auf die nördliche Seite parallel zur Bahnstrecke verlegt. In Höhe von Dorsfeld soll an der A4 ein neuer Autobahnparkplatz entstehen.

Eine Verbindung von Dorsfeld zum Überholbahnhof oder zum geplanten Parkplatz gibt es allerdings nicht. Der alte Bahnübergang, an dem in der Vergangenheit auf "Zuruf" die Schranken geöffnet wurden, existiert seit dem Neubau der Bahnstrecke nicht mehr.

Etwa 25 Einwohner zählt Dorsfeld heute noch. Die Zahl der vierbeinigen Einwohner ist bei weitem größer. Mittlerweile existiert in Dorsfeld der einzige landwirtschaftliche Betrieb in der Gemarkung Blatzheim, wo noch Kühe gehalten werden. Auch sonst kann man in Dorsfeld etliche Tiere, wie Gänse, Pferde oder Schafe hautnah beobachten, so dass sich ein "Ausflug" mit dem Fahrrad dorthin lohnt. Jährlich findet im Sommer am Wegekreuz in Dorsfeld eine Feldmesse statt, wo sich viele ehemalige Dorsfelder und auch Auswärtige treffen und nach der Messe zum Frühschoppen bleiben. Den Termin der Feldmesse findet man im Terminkalender.