Geschichte
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Die katholische Kirche St. Kunibert

Informationen zur Kirche
herausgegeben als Faltblatt von Alexander Bittner (Pfarrgemeinderat)

Bauwerk

Kirche St. Kunibert Unsere Kirche ist bereits der dritte Bau an dieser Stelle. Reste einer romanischen Saalkirche aus dem 11./12. Jahrhundert sind uns an beiden Seiten des Turms bis heute erhalten geblieben.

Im 15./16. Jahrhundert folgte ein dreischiffiger spätgotischer Bau, der nach dem großen Blatzheimer Dorfbrand von 1795 wieder instandgesetzt wurde.

Die alte gotische Pfarrkirche wurde, nach heftigen Auseinandersetzungen, die im "Blatzheimer Katholikenstreit" von 1913/14 gipfelten, im Jahre 1923 bis auf den Turm aus dem Jahre 1605 vollständig niedergelegt.

Am 1. Juli 1925 konnte schließlich der damalige Erzbischof von Köln, Joseph Kardinal Schulte, die fertiggestellte, neubarocke Kirche feierlich weihen.

Die letzte Renovierung, bei der die Ausmalung und der Marmorboden im Altarraum erneuert wurden, erfolgte im Frühjahr 1998.

Kirchenschiff

Kirche St. Kunibert Das Innere der Kirche, mit seinen vielfältigen, barockisierenden Formen und Ornamenten soll den Besucher in eine andere Welt versetzen.

Die vier verschiedenen Farbtöne im Deckengewölbe versinnbildlichen die Urelemente Erde, Wasser, Luft und Feuer.

Die Figuren an den Pfeilern stellen dar:

    den hl. Bischof Kunibert mit Bischofsstab und einem Kirchenmodell (18 Jhd.)
    den hl. Franz Xaver mit Kruzifix (18.Jhd.)
    den Hl. Nikolaus mit Mitra und Stab, in der Linken ein Buch (18.Jhd.)
    die Gottesmutter mit Jesuskind und Erdkugel (Ende 18.Jhd.)
Die über dem neuen Beichtstuhl in der linken Wand 1968 eingearbeitete Kreuzigungsgruppe stammt aus dem Kreuzaltar der alten Kirche. Der Holzbalken mit Inschrift aus dem Jahre 1651 stammt wahrscheinlich aus dem ehemaligen Blatzheimer Zisterzienser-Kloster.

Unter dem Turm befindet sich ein Bildnis der Schmerzensmutter mit Gedenktafeln für die Gefallenen der beiden Weltkriege.

Altarraum

Kirche St. Kunibert Herzstück der Kirche ist der 1927/28 nach süddeutschem Vorbild geschaffene Hochaltar. Über dem Tabernakel thront Christus, umgeben vom heiligen Kunibert und der heiligen Helena.

Die Kommunionbänke sind aus dem gleichen Marmor und passend zum Hauptaltar geschaffen.

Die Nebenaltäre sind einige Jahre später entstanden und tragen deutlich die Züge der nationalsozialistischen Ideologie: Maria und Josef sollte hier ein "arisches" Aussehen verliehen werden.

Den nach der Liturgiereform des 2. Vaticanums erforderlichen Voraltar ziert eine Darstellung des Heiligsten Herzens Jesu.

Die Kanzel wurde 1940 vom ersten Pfeiler entfernt und durch den heutigen Predigtstuhl ersetzt. Er ist aus Holz geschnitzt und mit Darstellungen aus der Heiligen Schrift verziert.

Das Taufbecken aus graugelbem Marmor stand bereits in der alten Kirche und stammt von 1813/14.

Erwähnenswert ist, daß die Kirche und vor allem der Altarraum entgegen den vielerorts üblichen Modernisierungsaktionen, bei denen Altäre und Kommunionbänke verschwanden, seine ursprüngliche Gestalt behalten hat.

Kreuzweg

Die vierzehn Kreuzwegstationen sind um 1846 entstanden und stammen vom Blatzheimer Maler Ferdinand Müller.

Einige der dargestellten Personen sollen die Züge damaliger Ortsbewohner tragen.

Fenster

Die Kirchenfenster entstanden 1923/24 in der Päpstlichen Hofglasmacherei Dr. H. Oidtmann in Linnich.

Die Fenster der gesamten Südseite gingen durch Kriegseinwirkung zu Bruch und mussten erneuert werden. Die ursprüngliche Thematik wurde jedoch beibehalten.

Bemerkenswert ist, daß alle Fenster von Blatzheimern (z.B. Kirchenchor, Frauenverein, Fam. von Loé) gestiftet worden sind.

Wegen des hohen Wertes sind alle Fenster vor einigen Jahren mit einer Schutzverglasung versehen worden.

Orgel

Die Orgel stammt aus der Orgelwerkstatt Klais in Bonn und wurde am 23.09.1929 eingeweiht.

Sie hat 27 Register und 1714 Pfeifen. 1998 wurde sie generalüberholt.

Glocken

Alle drei großen Glocken wurden 1790 von Peter Josef Legros aus Malmedy, einem bekannten rheinischen Glockengießer gegossen.

Sie haben ein einheitliches Geläut mit den Tönen e', fis', und gis'.

Die Größte von ihnen ist dem heiligen Kunibert geweiht und wiegt 1040 kg. Die anderen beiden sind der Gottesmutter und dem heiligen Bartholomäus (2. Pfarrpatron) geweiht und wiegen 698 bzw. 484 kg.

Die Glocken wurden von einem Sachverständigen als "wichtiges Denkmal der Glockengießerkunst des frühen Klassizismus" bezeichnet und entgingen so dem Einschmelzen zu Kriegszwecken.

Eine kleine Totenglocke stammt von 1850 und wird nur zu Exequien und Totenwache geläutet.

Missionskreuz

Das Missionskreuz auf dem Pfarrer-Wolters-Platz ist gegen Ende des 19. Jahrhunderts aus verschiedenen älteren Kreuzen zusammengesetzt worden, der Originalcorpus befindet sich heute über dem Zelebrationsaltar in der Kirche. Früher war am Kreuz eine Tafel zum Andenken an die Volksmission angebracht.