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Lagerfläche für Maissilage
...zum Ergebnis bzw. aktuellen Sachstand

Klaus Ripp
Vorsitzender des Ausschusses für Stadtplanung und Verkehr
Kerpen, den 21.09.2006


An
Frau Bürgermeisterin
Marlies Sieburg


Beantragte Lagerfläche für Maissilage der Biogasanlage in Sindorf


Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,

die Wirren um die geplante Lagerfläche für Maisilage der im Bau befindlichen Biogasanlage werden immer undurchsichtiger. Wichtig ist dabei, dass es sich nicht nur um eine Lagerfläche für Maissilage handelt, sondern auch um eine Lagerfläche für die Gärreste, d.h. die Reste, die nach der biologischen Verwertung übrig bleiben und als Dünger auf die Felder aufgebracht werden. Diese Gärreste müssen zwischengelagert werden, da natürlich nur nach Aberntung von Feldern der Dünger ausgebracht werden kann.

In einer Ausarbeitung des Fachverbands Biogas vom März 2006 heißt es dazu: "Die bekannten Geruchsprobleme bei der Ausbringung von Gülle oder Mist gehören der Vergangenheit an, da die Geruch tragenden Inhaltsstoffe abgebaut werden. Voraussetzung allerdings ist eine auf Erfahrung basierende, korrekte Anlagenkonzeptionierung. Geruchsemissionen aus Biogasanlagen können nur dann auftreten, wenn die Biomasse vor oder nach dem Prozess nicht sachgerecht gelagert wird, der biologische Prozess aus dem Gleichgewicht kommt, oder schlecht vergorenes Material auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht wird."

Auf der Homepage der STAWAG heißt es: "Der Know-how-Vorsprung, den die STAWAG beim Betrieb der Anlage (in Sindorf) erwirbt, soll sich langfristig auszahlen und das bisherige Engagement der STAWAG im Bereich regenerativer Energien ergänzen. Langfristig plant die STAWAG den Bau weiterer Biogasanlagen."

Die STAWAG hat also bislang keine Erfahrung im Umgang mit Biogasanlagen, und wenn man das bisherige Vorgehen der STAWAG im Umgang mit Genehmigungen und der Frage nach Lagerflächen bei uns und im Kreis Düren betrachtet, darf man wohl berechtigte Zweifel an den Aussagen haben, es treten keine Gerüche bei der Lagerung - insbesondere der Gärreste - auf. Dass die Gärreste wirklich zu 100% geruchsfrei sind, darf zumindest bezweifelt werden, da Störungen im Betrieb der Biogasanlage immer vorkommen können.

Die größten Geruchsbelästigungen sind daher wohl eher im Bereich des Lagers der Gärreste zu finden, als im Bereich der Anlage selbst, die "eingehaust" arbeitet.

Daher dürfen solche Lagerflächen nicht in der unmittelbaren Nähe von Wohngebäuden errichtet werden, wie dies in Dorsfeld geplant ist. Hier ist zudem die verkehrliche Anbindung nicht sichergestellt, da die Kreuzung der K39 bei Dorsfeld ein Unfallschwerpunkt ist.

Ich bitte Sie daher, die beantragte Lagerfläche für Maissilage und Gärreste in Dorsfeld nicht zu genehmigen, sondern gemeinsam mit der STAWAG einen verträglicheren Standort zu finden.

Ferner ist auch zu klären, wo bis zum Bau der Lagerfläche, die Gärreste zwischengelagert werden, die wohl ab Ende des Jahres anfallen, wenn die Anlage ihren Betrieb aufnimmt. Sollen diese Gärreste auch temporär am Standort der Biogasanlage zwischengelagert werden wie ein Teil der Maissilage selbst? Welche Vorkehrungen werden dort getroffen und welche Maßnahmen kann die Stadt ergreifen, wenn es dort zu Geruchsbelästigungen kommen sollte?

Ich bitte Sie, das Thema im nächsten Planungsausschuss zu behandeln.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Ripp

Was ist aus dem Antrag geworden?


Es liegt noch kein Ergebnis vor.