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Zunehmender Fluglärm rund um den Fliegerhorst Nörvenich
...zum Ergebnis bzw. aktuellen Sachstand

Klaus Ripp
Vorsitzender der CDU-Fraktion
Blatzheim, den 07.11.2013


An
Frau Bürgermeisterin
Marlies Sieburg


Zunehmender Fluglärm rund um den Fliegerhorst Nörvenich



Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,

mittlerweile häufen sich die Beschwerden über die zunehmende Lärmbelastung durch den Fliegerhorst Nörvenich.

Eigentlich hatte man sich durch den Eurofighter und seine Eigenschaften eine Verringerung des Lärms versprochen. Diese Hoffnung wurde auch dadurch geweckt, dass die Landesregierung die Lärmschutzzone rund um den Fliegerhorst verkleinert hat. Als im Februar dieses Jahres in der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Verkehr die Lärmschutzzonen vorgestellt wurden, gab es bereits Zweifel, dass der Eurofighter wirklich leiser ist als sein Vorgänger.

Der Ausschuss hat daher die Verwaltung beauftragt, die Grundlage für die Berechnung der Lärmschutzzonen zu hinterfragen.

Im Antwortschreiben geht die Luftwaffe auf die neuen Leistungsparameter des Eurofighters ein. Dort heißt es:

"Einerseits, bedingt durch den höheren Schub der Triebwerke, ermöglicht dies, dass das Luftfahrzeug beim Start schneller seinen Steigflug einleiten, bzw. schneller auf größere Höhe fliegen kann als vorherige Waffensysteme (beispielsweise der TORNADO). Auch benötigt der EUROFIGHTER hierzu normalerweise nicht die Nutzung des Nachbrenners, welcher zusätzlichen Lärm verursacht und bei dem TORNADO zum alltäglichen Startvorgang gehörte. Dies trägt somit zu einer erheblichen Lärmverminderung im Vergleich zu anderen Flugzeugmustern bei.

Andererseits kann der EUROFIGHTER durch seine extrem verbesserten Flugeigenschaften und Agilität weitaus engere Kurven fliegen, was dazu führt, dass bei der Rückkehr unter guten Wetterbedingungen, die Luftfahrzeuge engere visuelle Anflugverfahren durchführen. Dies dient der täglichen Aus- und Weiterbildung der Luftfahrzeugführer und führt gleichzeitig zur Verringerung der Lärmbelastung in der gesamten Flugplatzumgebung."

Genau diese Eigenschaften führen in der Praxis nicht zu einer Verringerung der Lärmbelastung, sondern zu einer erheblichen Zunahme - zumindest in einigen Stadtteilen.

Erst gestern konnte ich in Niederbolheim beobachten, dass der Eurofighter extrem engere Kurven fliegen kann und schnell einen steilen Steigflug einleitet. Das aber dann genau über Niederbolheim, so dass hier der Lärm extrem ist, zumal man den Eindruck ist, dass dennoch mit Nachbrenner geflogen wird.

Beim Tornado waren die Starts und Landungen überwiegend über unbewohntem Gebiet. Nun wird aber verstärkt über bewohntem Gebiet in Blatzheim, Niederbolheim und teilweise Kerpen und Türnich geflogen und trägt dadurch nicht zur Lärmreduzierung, sondern zur Lärmsteigerung bei; dies besonders dann, wenn der Steigflug über bewohntem Gebiet stattfindet

Auch die CDU-Fraktion hat sich für den Erhalt des Fliegerhorstes Nörvenich eingesetzt und hat Verständnis für den notwendigen Übungsbetrieb, der nicht geräuschlos verlaufen kann. Dass die Häufigkeit durch die wieder steigende Anzahl von Flugzeugen im Vergleich zu den letzten Jahren wieder zunimmt, ist auch nachvollziehbar, gerade in diesen Wochen, in denen über die Presse ein zusätzlicher Betrieb angekündigt war.

Kein Verständnis hat die CDU-Fraktion allerdings für die Flüge, insbesondere die Steigflüge über bewohntem Gebiet und den damit verbundenen Auswirkungen.

Daher bitte ich Sie, Kontakt mit dem Kommodore aufzunehmen, um hier eine Verbesserung zu erzielen.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Ripp

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