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Blatzheim darf nicht der Verlierer der Umsiedlung werden!
...zum Ergebnis bzw. aktuellen Sachstand

Klaus Ripp
Vorsitzender der CDU-Fraktion
Blatzheim, den 21.11.2013


An
Frau Bürgermeisterin
Marlies Sieburg


Verkauf des Sportplatzes in Blatzheim zur Finanzierung des Sportplatzes in Manheim-neu?
Blatzheim darf nicht der Verlierer der Umsiedlung werden!



Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,

über die öffentliche Vorlage, die gestern während der Sitzung in der öffentlichen Sitzung des Bürgerbeirats verteilt wurde und dort diskutiert wurde, bin ich - gelinde gesagt - entsetzt. Da wird in einer öffentlichen Sitzung über den Verkauf des Sportplatzes in Blatzheim gesprochen, um einen Kunstrasenplatz in Manheim-neu zu finanzieren, ohne dass vorab mit den Betroffenen in Blatzheim darüber gesprochen wird.

Zunächst kann ich mich der Kritik des Bürgerbeirates nur anschließen, die Sitzung kurzfristig zu verschieben und die Vorlage nur kurzfristig vorzulegen, und das bei einem derart wichtigen Thema wie der Planung des Bürgerzentrums und der Sportanlage in Manheim-neu. Bürgerbeirat, Vereine und Ortsvorsteherin fordern bereits seit etlichen Monaten, dass die gemeinsamen Gespräche fortgeführt werden müssen, um das Bürgerzentrum inklusive Sportplatz weiter zu planen. Und nun muss es plötzlich ganz schnell gehen, um dem Planer Vorgaben machen zu können.

Nach der Vorlage hat die Verwaltung in Manheim-neu bislang nur einen Tennenplatz als Sportplatz geplant. Einen solchen Beschluss hat es aber nie gegeben. Wer heute bei einem Neubau einer Sportanlage einen Tennenplatz plant, der hat wohl die Entwicklung der letzten Jahrzehnte verschlafen. Rings um machen es uns die Kommunen vor und lösen alte Sportplätze durch Kunstrasenplätze ab, um letztlich auch Folgekosten zu sparen.

Nun schlägt die Verwaltung vor, die Mehrkosten für einen Kunstrasenplatz von bis zu 400.000 Euro zusätzlich im Haushalt bereit zu stellen oder den Sportplatz in Blatzheim zur Gegenfinanzierung zu veräußern.

Erst vor etwa vier Wochen hat der Stadtrat nochmals deutlich gemacht, dass man mit der Entschädigungssumme von RWE auskommen muss. Und nun kommt schon die erste Nachforderung, bevor die erste konkrete Planung vorliegt.

Sie wissen, wie kritisch die CDU-Fraktion die Beauftragung eines Projektsteuerers für diese Baumaßnahme in Manheim-neu gesehen hat. Immerhin werden dafür mindestens 250.000 Euro ausgegeben. Die Stadt Erkelenz hat dies ohne Projektsteuerer bewältigt. Ich kann mich noch gut an die Worte der Ortsvorsteherin Lonie Lambertz erinnern, die gesagt hat, dass dieses Geld hinterher bei der Verwirklichung einer guten Infrastruktur fehlen wird. So schnell werden wir jetzt von der Realität eingeholt.

Mit einer solchen Vorlage wecken Sie den Eindruck, dass in Blatzheim der Sportplatz ersatzlos verkauft werden soll, um in Manheim-neu eine vernünftige Sportanlage zu finanzieren.

Auf Nachfrage wurde mir erklärt, dass seitens der Verwaltung bislang nicht mit dem Sportverein in Blatzheim darüber gesprochen wurde und auch der Blatzheimer Ortsvorsteher war mehr als erstaunt und verärgert über diese Vorlage und insbesondere die Vorgehensweise, da auch mit ihm darüber nicht gesprochen wurde.

Dies weckt leider auch den Eindruck, dass Sie letztlich froh wären, wenn die Nachbarschaftsklage gegen den Sportplatz in Blatzheim Erfolg hat. Mittlerweile bezweifle ich, dass Sie mit Vehemenz bei diesem Rechtsstreit die Interessen des Vereins und der Kinder und Jugendlichen dort vertreten.

Ich bin dem Bürgerbeirat dankbar, dass er klar formuliert hat, dass er sich an dieser Diskussion nicht beteiligen möchte und diese Vorlage diesbezüglich ebenfalls kritisiert hat. Es darf nicht sein, dass der Eindruck entsteht, ein Ort gegen den anderen auszuspielen.

Selbstverständlich muss man bei der heutigen demografischen Entwicklung und bei der finanziellen Situation der Stadt Kerpen Lösungen suchen, die diese Aspekte berücksichtigen und auch die Tatsache, dass die Sportanlage in Blatzheim in einem schlechten Zustand ist.

Es darf aber nicht sein, dass ein Stadtteil incl. Schule, Jugendzentrum u.a. Einrichtungen offensichtlich keine Möglichkeit mehr haben soll, vor Ort Außensport zu betreiben oder dass Kinder und Jugendliche nicht mehr vor Ort einfach nur mal "bolzen" können. Denn der vorhandene Bolzplatz verdient kaum noch diese Bezeichnung.

Ich bin mir sicher, dass es Lösungen gibt, die alle Beteiligte mit tragen können und von denen alle profitieren. Diese erreicht man aber nur, wenn man sich mit den Beteiligten zusammen setzt und nicht in der jetzt praktizierten Art.

Ich fordere Sie auf, kurzfristig mit den betroffenen Vereinen und Institutionen (Jugendzentrum, Schule) unter Einbeziehung des Ortsvorstehers und der Politik entsprechende Gespräche zu führen.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Ripp

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